Die Mehrheit der Auszubildenden ist mit ihrer Ausbildung und mit ihren Ausbilder*innen in den Betrieben zufrieden. Deutliche Unterschiede gibt es jedoch zwischen einzelnen Branchen. Entscheidende Indikatoren sind die Bezahlung nach Tarif, die Zahl der geleisteten Überstunden und die sogenannten ausbildungsfremden Tätigkeiten, die viele Azubis übernehmen müssen. Dies sind nur einige Ergebnisse des neuen Ausbildungsreports der DGB-Jugend. Sie spiegeln die unterschiedlichen Lebensrealitäten, die junge Menschen in ihrer Ausbildung erleben.
Zufriedenheit hat zugenommen: "7 von 10 Auszubildenden sind mit ihrer Ausbildung zufrieden oder sehr zufrieden. Das zeigt uns: Trotz zurückgehender Zahl der Ausbildungsverträge ist und bleibt die duale Berufsausbildung ein Erfolgsmodell!" sagt DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker. Trotz dieser grundsätzlichen Zufriedenheit eines Großteils der Auszubildenden betont Becker: "Es läuft nicht in allen Betrieben rund. Mehr als ein Drittel der befragten Ausbildenden gab an, regelmäßig Überstunden leisten zu müssen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Einen Negativrekord gibt es außerdem bei den ausbildungsfremden Tätigkeiten: Mittlerweile geben über 15 Prozent der Auszubildenen an, "immer" oder "häufig" Tätigkeiten übernehmen zu müssen, die eindeutig nicht zur Ausbildung gehören. Für die Azubis heißt das ganz einfach, dass ihnen Zeit für die eigentlichen Ausbildungsinhalte fehlt. Letztlich gefährdet dies den erfolgreichen Ausbildungsabschluss."
Korrekter Umgang bringt's: Schwerpunkt des diesjährigen Ausbildungsreports ist das Thema "Ausbilder*innen und Ausbildungsmethoden". Die Ergebnisse bestätigen: Werden die Auszubildenden von ihren Ausbilder*innen korrekt behandelt, bekommen sie Arbeitsvorgänge gut erklärt und wird auf ihre individuelle Lernbedürfnisse eingegangen, dann sind sie überdurchschnittlich zufrieden. Dies ist bei der Mehrheit der Auszubildenden der Fall.
Kristof Becker hierzu: "Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Grundsätzlich sind die Auszubildenden mit ihren Ausbilder*innen zufrieden". Aber: Weniger als die Hälfte der Auszubildenden (45,1 Prozent) erhält mindestens einmal im Monat eine persönliche Rückmeldung zum Stand ihrer Ausbildung. Dabei sind diese für die Auszubildenden sehr wichtig, da sie so erfahren, welche Ausbildungsinhalte sie bereits gut beherrschen und wo sie noch Lücken haben. Außerdem gab nur etwas mehr als die Hälfte (54,1 Prozent) an, sich "immer" oder "häufig" durch ihre Ausbilder*innen motiviert zu fühlen. Der Grad der Motivation ist dabei unter anderem stark abhängig davon, wie regelmäßig Feedback gegeben und auf individuelle Lernbedürfnisse eingegangen wird.
Betreuungsschlüssel ist das A und O – AEVO anpassen Angesichts dieser Ergebnisse sagt Becker: "Klar ist: Hier drückt der Schuh bei den Zeitkapazitäten und Betreuungsschlüsseln, die die Betriebe ihren Ausbilder*innen vorgeben. Dabei würden von kleineren Betreuungsschlüsseln am Ende alle profitieren". Die DGB-Jugend fordert daher, dass den Ausbilder*innen durch möglichst kleine Betreuungsschlüssel mehr Zeit für ihre Azubis zur Verfügung gestellt wird. Außerdem müssten die Ausbilder*innen einen gesetzlichen Anspruch auf regelmäßige Fort- und Weiterbildungen erhalten und die Ausbildereignungsverordnung (AEVO), die zuletzt vor 15 Jahren geändert wurde, an den rasanten Wandel angepasst werden, der sich seitdem in der Arbeitswelt vollzogen hat. "Mit den genannten Punkten ließe sich die Zufriedenheit der Auszubildenden noch weiter steigern" fasst Becker die Zielsetzung dieser Forderungen zusammen.
Wir haben gefragt, ihr habt geantwortet Die DGB-Jugend hat im Rahmen ihrer Berufsschultour bundesweit 10.289 Auszubildende aus den 25 am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen im dualen System befragt. Daraus ergibt sich eine repräsentative und detaillierte Datenbasis zur Bewertung der Ausbildungssituation. Die Studie wurde auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Institut für sozialpädagogische Forschung (ism) in Mainz erstellt.
Der Ratgeber der DGB-Jugend "nxt lvl - Der Reiseführer für deinen Berufsweg" für Schüler_innen in ganz neuem Design passt mit seinem handlichen Format in jede Tasche und hilft euch auf eurem Weg zur richtigen Ausbildung und zu eurem Traumberuf.
Gerade startet eine Phase der Suche: nach neuen Orten, Wegen und Stationen. Wir, die Gewerkschaftsjugend, möchten euch auf dieser Reise in die Berufswelt begleiten.
Es gibt dabei viele unterschiedliche Angebote, mögliche Zwischenstationen, Teststrecken, direkte und indirekte Wege, aber auch viele Infopunkte, die weiterhelfen.
Steinige Etappen oder schlechtes Wetter sollten euch aber nicht von eurer Reise abhalten. Wichtig ist es, nie den Mut zu verlieren, immer weiterzugehen und ins "nxt lvl" zu gelangen.
Dieser "Reiseführer" soll euch eine Orientierung im Informationsdschungel geben. Eine gute Routenplanung und Vorbereitung sind für die nächsten Schritte sehr wichtig. Darum geben wir euch einen Ausblick, liefern eine Map von über 130 Ausbildungsberufen – und informieren euch über euren möglichen Verdienst und darüber, was ihr dafür an Gepäck mitnehmen müsst. Es gibt Infopunkte zu Bewerbungen, rechtlichen Grundlagen und eine Auswahl an Ausbildungsmöglichkeiten.
DieGewerkschaftsjugend vertritt die Rechte und Interessen von jungen Menschen in den unterschiedlichsten Branchen und auf den unterschiedlichsten Etappen. Wir wissen, wie schwer das manchmal sein kann. Deshalb kämpfen wir dafür, dass jeder Mensch eine gute und qualifizierte Ausbildung bekommt. Wir unterstützen dich auf deinem Weg. Wir sind ein großes, starkes Netzwerk und gehen Hand in Hand für gute Lebens-, Arbeits- und Ausbildungsbedingungen.
Wir wünschen euch alles Gute auf der Reise ins "nxt lvl"! Übrigens: Diese Broschüre könnt ihr hier auch als Datei bekommen.
Mit der Berufsausbildung kommen viele neue Aufgaben auf dich zu. Dass du dabei nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte hast, ist klar. Mit dieser Broschüre möchten wir dich in deiner Ausbildung begleiten und auf deine Rechte aufmerksam machen.