Großes Kino im kleinen Park: Mit zwei Kinovorstellungen kam “wieder Leben” in den Stadtpark am Schulzentrum in Erwitte. Das hatten sich Kai Günther, Johannes Plaßmann und Holger Schild so gewünscht - und das «Erwitter Sommerkino» organisiert. So wurde aus einer “Schnapsidee in nüchternem Zustand” ein einmaliger cineastischer Abschluss des Sommers 2023. Mit im Angebot eine Aktion am Samstagnachmittag: Da präsentierten der Heimatverein Oldtimer, die DGB Frauen einen Waffelstand, Robin Book einen Bücherflohmarkt und der DGB Ortsverband Ausstellungen über «Endzeitverbrechen» in Erwitte und den heimischen 1. Mai.
“Wir wollen Leben in den Stadtpark bringen” - das war Motiv für Aktion, so Holger Schild, Johannes Plaßmann und Kai Günther. Das ist gelungen: An beiden Abenden war das Sommerkino mit seinen 150 Liegestühlen komplett ausgebucht. So konnten viele Menschen “aus der Nachbarschaft und aus Nah und Fern”, so Holger Schild, “die Filme «Die Goldfische» und «Freibad» erleben”. Ein besonderes Highlight war der Film «Erwitte 1959» des Heimatvereines: Es gab seltene Einblicke in das Leben der Eltern- und Großelterngeneration - und auch einen Blick auf die Erwitter Kreuzung noch ohne Ampelanlage und mit Kopfsteinpflaster statt Asphaltdecke.
Bei den Kinovorführungen am Freitag- und Samstagabend war der Eintritt natürlich frei; dennoch konnte jede:r statt eines Eintrittes einen Beitrag für eine gute Sache leisten. Johannes Plaßmann sammelte mit seinem Zylinder bei den Besucher:innen stattdessen Spenden ein, die dem Heimatverein zugute kommen werden.
Zum Kino-Event passend präsentierten sich die beteiligten Vereine am Samstagnachmittag mit eigenen Aktionen im Stadtpark am Schulzentrum. Der Heimatverein organisierte mehrere Traktoren, eine Mercedes-Limousine aus dem Baujahr 1959 und Motorräder für seine Oldtimer-Show: Auch eine Reise in die Erwitter Vergangenheit, so mancher der ausgestellten Traktoren war früher auf Erwitter Feldern im Arbeitseinsatz.
Die DGB Frauen versorgten die Besucher*innen mit Waffeln, dazu führten Roswitha Lauber und Barbara Quante am Informationsstand viele Gespräche zur Gleichberechtigung insbesondere in der Arbeitswelt.
Auf viel Interesse stieß auch der Bücherflohmarkt von Robin Book; besonders Kinder- und Jugendbücher wurden nachgefragt und gegen eine Spende von den Interessierten mitgenommen.
Eine schwerere Kost war die Ausstellung des DGB Ortsverbandes zu «Endzeitverbrechen 1945» in Erwitte. Damals wurden an der Hellwegkreuzung acht sowjetische Zwangsarbeiter, die aus dem Ruhrgebiet auf dem Weg in ihre Heimat und zu ihren Familien waren, von Freicorpsmännern erschossen.
Der heimische DGB gedenkt jährlich am Karsamstag mit einer Kranzniederlegung an den Gräbern auf dem Erwitter Friedhof an dieses Verbrechen, im Jahr 2025 soll zur
Erinnerung an diese Greueltat auch wieder eine Gedenkveranstaltung stattfinden.
Bei allen Aktionen wurden von den Veranstaltern auch eine Umfrage unter den Besucher:innen veranstaltet. Dabei wurde insbesondere danach gefragt, wie die Menschen den Stadtpark am Schulzentrum aktuell nutzen und wie er in Zukunft aussehen sollte.
Die Ergebnisse dieser Befragung werden in den kommenden Tagen von den Veranstaltern präsentiert. Solange kann der Fragebogen dieser Aktion auf der Homepage unter «www.Kino-im-Stadtpark.de» auch heruntergeladen und noch nachträglich ausgefüllt werden.