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8. Juli '75: A 44 eröffnet

Oldtimer-Club und KulturOrt erinnern an Jubiläum

Vor 50 Jahren wurde die Autobahn 44, Abschnitt Soest-Ost bis Wünnenberg-Haaren, eröffnet. Seit dem 8. Juli 1975 ist damit das letzte Teilstück vom Ruhrgebiet bis Kassel für den Verkehr freigegeben und erspart den Innenstädten täglich tausende PKWs und LKWs. Daran erinnern der Anröchter Oldtimer Hobby Club und die Gruppe KulturOrt Erwitte mit einem gemeinsamen «Road-Movie».

Stilecht ging es mit einem BMW 2002-Oldtimer "auf die Piste". Zuvor wurde das Fahrzeug aus dem Modelljahr 1975 allerdings stilecht ausgerüstet: Ein Wackeldackel und eine umhäkelte Klopapierrolle kamen auf die Hutablage. Diese Accessoires gehörten vor 50 Jahren zur Standardausstattung vieler PKW.

Die Bundesautobahn 44 ist gleichzeitig die Europastraße 331 und führt von Aachen über Krefeld, Düsseldorf, Essen, Dortmund und Erwitte/Anröchte bis nach Kassel. Dabei ist der Abschnitt zwischen Dortmund und Kassel der längste und das für den überregionalen Verkehr wichtigste Teilstück. Der erste, im Jahr 1927 aufgestellte Plan für Kraftwagenstraßen in Deutschland enthielt schon eine Verbindung Dortmund-Kassel; schon seit 1932 wurden solche «Nur-Autostraßen» dann «Autobahn» genannt.

Welche positiven Erwartungen mit der Autobahn verbunden wurden steht

beispielsweise im «Münster/Hamm-Gesetz». Darin wurde vom Landtag die kommunale Neuordnung vor 50 Jahren geregelt. Schon im Entwurf für dieses Gesetz aus dem Jahr 1973 taucht die Autobahn 44 auf: "Die Wirtschaft der Stadt Erwitte wird von der Zementindustrie geprägt. Erst in neuerer Zeit, und zwar schon im Hinblick auf die künftige Anbindung an die Bundesstraße Ruhrgebiet-Kassel, haben sich mehrere Unternehmen anderer Branchen für den Standort Erwitte entschieden."

Dass das gemeinsame Autobahnkreuz von Anröchte und Erwitte von Anfang an den Namen "Erwitte/Anröchte" trägt stand übrigens nicht für alle Zeitgenossen im Jahre 1975 von Anfang an fest. So wurde von einigen gefordert, die Abfahrt solle stattdessen "Lippstadt" heißen. Das wäre für eine bessere Orientierung des überörtlichen Verkehrs wichtig. Befürworter dieses Vorschlages kamen übrigens aus Lippstadt.

Mit einem BMW 2002, Modelljahr 1975, starteten wir zu unserer Autobahntour - mit dabei (von links) Peter Seißler (OHC Anröchte), Kristin Objartel, Johannes Plaßmann und Holger Schild (alle KulturOrt Erwitte).



Die Abfahrt der A 44 heisst «Erwitte/Anröchte». Von vielen sind wir gefragt worden, wer sie stattdessen «Lippstadt/Anröchte» nennen wollte. Hier als Beispiel ein Leserbrief aus der Tageszeitung Der Patriot vom 03. April 1975.
Der Entwurf des «Hamm/Münster-Gesetzes» aus dem Jahr 1973, mit dem die kommunale Neuregelung geplant wurde: Hier der Textteil über Anröchte, hier der Textteil über Erwitte