Literatur zu den
Endzeitverbrechen im Kreis Soest

veröffentlicht 11. April 2020

In einer Broschüre informieren wir über das Geschehen und die Ermordung; dabei stützen wir uns auf die Forschungsergebnisse des Int. Rombergpark-Komitees, das viele der Akten zu den Verfahren ausfindig machen konnte. Diese Broschüre können Sie hier bestellen und auch als Webpaper bzw. PDF bekommen.

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Weitere Literatur

veröffentlicht 11. April 2020

Der _Franzosenfriedhof_ in Meschede

Der "Franzosenfriedhof" in Meschede
Drei Massaker, zwei Gedenksteine, eine "Gedenktafel" und 32 Grabsteine.
Dokumentation einer Spurensuche (edition leutekirche sauerland) (Deutsch) Taschenbuch von Nadja Thelen-Khoder (Autor)

Wenige Monate vor ihrem Tod erzählte die Mutter vom Langenbachtal. Daß sie ihrem Vater, dem Warsteiner Arzt Dr. Segin, oft geholfen habe, die eiternden Geschwüre der russischen Zwangsarbeiter "auszuschaben", hatte sie schon oft erzählt; aber daß 71 von ihnen wenige Tage vor Kriegsende in drei nächtlichen Massakern deutscher Soldaten im Langenbachtal ermordet wurden, nicht.
Ein "Franzosenfriedhof" ohne Franzosen, teils nicht mehr lesbare Grabsteine ohne Geburts- und Sterbedaten und vermooste, verwitterte und gebrochene Steine mit verharmlosenden Texten - so fand die Autorin den Mescheder Waldfriedhof vor, als sie sich im Herbst 2015 auf die Spurensuche begab.
In dieser Dokumentation erzählt Nadja Thelen-Khoder von ihren Erkundungen zu den Toten und Ermordeten, von denen einige ihre Namen zurückerhalten. Mit vielen Listen, die dutzende Lager und Zwangsarbeitgeber und tausende sowjetische Zwangsarbeiter betreffen, will dieses Buch Quellen für weitere Forschungen erschließen.

Mörderisches Finale: NS-Verbrechen bei Kriegsende 1945
Neue Kleine Bibliothek, Broschiert, von Ulrich Sander

Kurz vor der Befreiung wurden im Frühjahr 1945 tausende Nazigegner »ausgeschaltet«. Gegen deutsche und ausländische Antifaschisten wie gegen Wehrmachtssoldaten, die sich am Wahnsinn nicht mehr beteiligen oder ihm ein Ende bereiten wollten, wurde ein groß angelegter Mordfeldzug in Gang gesetzt, um einen antifaschistischen Neubeginn nach dem Krieg im Keime zu ersticken. SS, Gestapo, aber auch einfache NSDAP-Mitglieder, Volkssturmmänner und Hitlerjungen nahmen teil an Massakern im Ruhrkessel, an Erschießungen in vielen Städten und Dörfern, am Mord an Gefangenen aus KZs und Zuchthäusern auf Todesmärschen, an Standgerichten gegen Deserteure. Die Verbrechen in der allerletzten Phase des Krieges waren sowohl örtliche Amokläufe als auch Teil der Nachkriegsplanungen des deutschen Faschismus. Ulrich Sander bilanziert das Ausmaß der Verbrechen, um die Opfer dem Vergessen zu entreißen und die Täter zu benennen. In dieser zweiten, erheblich erweiterten Auflage liefert er eine - wenn auch noch immer unvollständige - Gesamtdarstellung dieser Vorgänge. Mit einem Personenregister.

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Sühnekreuz Meschede: Die Massenmorde an Zwangsarbeitern im Sauerland während der Endphase des 2. Weltkrieges und die Geschichte eines schwierigen Gedenkens
von Jens Hahnwald, Peter Bürger, Georg D. Heidingsfelder, edition leutekirche sauerland 3

Im kurkölnischen Sauerland wurden 208 unschuldige Menschen aus "Russland" und Polen zwischen dem 20. und 22. März 1945 von deutschen Soldaten ermordet. Die willkürlich ausgewählten Opfer dieses Kriegsendphase-Verbrechens waren weibliche und männliche Zwangsarbeiter sowie zwei Kinder. Entlang des erst Ende 1957 eröffneten Gerichtsverfahrens gegen beteiligte Täter rekonstruiert Jens Hahnwald die grausamen Ereignisse und beleuchtet Reaktionen der Nachkriegsgesellschaft.
Anders als bei den Mordschauplätzen Warstein und Suttrop wurde das dritte Massengrab nahe Eversberg erst 1947 entdeckt. Ein katholischer Männerkreis richtete zum Gedenken an die Opfer des Faschismus ein hohes “Sühnekreuz” auf.
Dieses geweihte Gedenkkreuz wurde wenig später durch Äxte und Feuer geschändet. Es musste aufgrund großer Feindseligkeit in der Kleinstadt Meschede für Jahrzehnte in ein geheimes Erdgrab versenkt werden. Peter Bürger zeichnet die lange Geschichte eines ”schwierigen Gedenkens” nach.
Der Dokumentarteil dieses Buches mit dem frühesten Bericht von Georg D. Heidingsfelder, Originalquellen und Zeitzeugenberichten ermöglicht es den Lesern, sich ein eigenes Bild zu verschaffen. Ohne Kenntnis der Geschichte fehlt uns eine wichtige Orientierungshilfe zur Gestaltung von Gegenwart und Zukunft.